Was ist Logopädie

Logopädie wird oft mit Kindern in Verbindung gebracht, die Schwierigkeiten beim Sprechen haben. Sie ist jedoch auch für Erwachsene von grosser Bedeutung. Insbesondere für Personen mit neurologischen Erkrankungen, wie zum Beispiel bei einem Schlaganfall, einer traumatischen Hirnverletzung oder Parkinson ist Logopädie ein essenzieller Bestandteil der Rehabilitation.

Was ist Logopädie?

Logopädie ist ein therapeutischer Fachbereich, der sich mit der Diagnostik, Beratung, Behandlung und Vorbeugung der folgenden Bereiche auseinandersetzt:

Sprachstörungen: Hierbei können Probleme mit dem Produzieren, Lesen, Schreiben oder Verstehen von Sprache z.B. Aphasie.

Sprechstörungen: Diese umfassen Stottern, Poltern, Dysarthrie (Störung der Artikulation, Stimme und Atmung) und Sprechapraxie (Störung der Sprechmotorik).

Stimmstörungen: Hierbei handelt es sich um Probleme mit der Stimme, wie beispielsweise chronische Heiserkeit, Stimmverlust oder Stimmlippenlähmungen

Schluckstörungen: Logopäd:innen behandeln neben der Stimme und dem Sprechen auch Schluckstörungen (Dysphagie). Diese können plötzlich (z.B. nach einem Schlaganfall) oder schleichend (z.B, bei Parkinson) auftreten. Dank bildgebender Diagnostik (VEES) können Schluckstörungen genau klassifiziert und die Therapie individuell auf die Patientin zugeschnitten werden.

Die logopädische Behandlung umfasst verschiedene Therapiemethoden, immer mit dem Ziel die Kommunikationsfähigkeiten der Betroffenen wiederherzustellen. Hier reicht das Übungsspektrum von mimischem Training bis zur Erarbeitung alternativer Kommunikationsstrategien.

 

Warum benötigen Menschen mit neurologischen Erkrankungen Logopädie?

Neurologische Erkrankungen können die Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckfunktion beeinträchtigen. Durch gezielte Übungen und Techniken können Kommunikationsfähigkeiten wiederhergestellt oder verbessert werden. Eine verbesserte Kommunikationsfähigkeit trägt zur sozialen Interaktion und Lebensqualität bei und kann Isolation reduzieren. Schluckstörungen, können bei neurologischen Erkrankungen auftreten und Schwierigkeiten beim Schlucken von Nahrung, Flüssigkeiten oder Speichel verursachen. Dies hat oft zur Folge, dass betroffene Personen an Unterernährung leiden, was ihre Rehabilitation stark beeinträchtigen kann. Logopädie hilft durch gezielte Übungen, die Bewegung und Koordination der am Schlucken beteiligten Strukturen zu verbessern.

 

Kann Logopädie auch präventiv eingesetzt werden?

Die Therapien sollten möglichst früh gestartet werden. In den Frühstadien vieler neurologischer Erkrankungen wie z.B. Parkinson oder Multiple Sklerose ist zunächst eine Aufklärung sowie Beratung im Vordergrund. Mit den Therapieeinheiten soll die Stimme, Sprache und Schluckfunktion aufrechterhalten werden, um eine mögliche Degeneration zu verlangsamen. Bei Parkinson-Patient:innen kann beispielsweise ein hochintensives Programm wie die LSVT-Therapie eingesetzt werden, um die Funktionen von Stimme, Artikulation und Schlucken langfristig aufrechtzuerhalten und einer möglichen Degeneration entgegen zu wirken. Wichtig ist es, die Übungen auch nach dem Rehabilitationsaufenthalt weiterzuführen. Bei cereneo helfen wir den Patient:innen bereits während ihres Aufenthaltes eine ambulante Anschlussbehandlung zu finden oder begleiten sie über Teletherapie auch noch weiterhin zu Hause.

 

Was ist bei cereneo besonders?

Bei cereneo wird jeder Therapieplan ganz individuell auf die Ziele und Bedürfnisse des Patient:innen ausgerichtet. So auch die Logopädie. Je nach Fortschritt werden die Therapien angepasst, um die Patient:innen bestmöglich zu fördern.

Unsere kleine Klinik hat den Vorteil, dass wir uns viel Zeit für unsere Patient:innen nehmen können und eine hohe Therapiefrequenz anbieten – bis zu 2-3 Einheiten Logopädie pro Tag, die durch weitere Therapien wie Physiotherapie oder Neuropsychologie noch zusätzlich ergänzt werden. Der Alltag eines Patienten besteht insgesamt aus 4-5 Stunden Therapien über alle Bereiche.

In den Logopädieeinheiten arbeiten wir häufig interdisziplinär mit unseren Ernährungsberater:innen (z.B. bei Schluckstörungen), Neuropsycholog:innen (z.B. bei Aphasie) und Ergotherapeut:innen (z.B. wenn es ums Schreiben geht) zusammen.

Um unsere Interventionen  zusätzlich zu unterstützen setzen wir auch Nichtinvasive Hirnstimulation wie TMS und tDCS in der Logopädie ein. Weitere Informationen gibt es dazu in unserem Blogartikel:
Neue Wege zur Verbesserung der neurologischen Rehabilitation mit nicht-invasiver Hirnstimulation

Damit die Patient:innen am Ball bleiben unterstützen wir sie auch nach der stationären Rehabilitation mit unserer Teletherapie. Diese ist vor allem für Patient:innen mit Sprach-, Sprech- und Stimmstörung sehr gut geeignet.

 

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