Neurostimulation in der Neurorehabilitation

Dr. Magdolna Mezes arbeitet seit April 2023 bei cereneo als Oberärztin in der Klinik in Hertenstein. Schon als kleines Kind war Magdolna fasziniert von Büchern über die Anatomie des Menschen und durch einen Krankheitsfall in der Familie kam sie bereits früh mit der Medizin in Berührung. Mit Chemie und Physik als Lieblingsfächer im Gymnasium, war für sie klar, dass sie Medizinerin werden wollte.

Was hat dich an der Neurologie fasziniert?

Vor allem die Funktionsweise des Gehirns, seine Verknüpfungen und wie es beeinflusst werden kann. Ich wollte mich daher intensiver damit beschäftigen und fing an, in einer Psychiatrie zu arbeiten. Dort habe ich jedoch gemerkt, dass das noch nicht ganz die richtige Richtung war, und habe danach ins Universitätsspital Salzburg in die Abteilung für Neurologie mit Hauptfokus an der Epilepsie gewechselt.

Was war der ausschlaggebende Punkt, weshalb du zur Rehabilitation gewechselt bist?

Während meiner Zeit in Salzburg hatte ich die Möglichkeit, für 6 Monate in Helsinki zu hospitieren, um die Magnetoenzephalographie (MEG) besser zu verstehen. Diese stellt ein äusserst präzises Instrument dar, insbesondere zur exakten Lokalisierung des Epilepsiefokus. Dort habe ich zufällig beobachten können, wie ein Patient mit Querschnittslähmung mit TMS Geräten behandelt wurde. Zum ersten Mal habe ich erlebt, dass diese Geräte in Verbindung mit der Rehabilitation eingesetzt wurden. Zuvor kannte ich sie nur für diagnostische Zwecke. (Hier gibt es mehr Infos zu TMS / TdCS.) Das fand ich so spannend, dass ich mich selbst als Testperson zur Verfügung gestellt habe. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich in einer neurologischen Rehabilitationsklinik arbeiten möchte.

Welche neuen Ansätze in der Neurorehabilitation haben dich seit deinem Einstieg bei cereneo am meisten beeindruckt?

Die Bereiche Neuropsychologie und neurokognitive Rehabilitation finde ich sehr spannend. Aber wie bereits erwähnt, fasziniert mich die Neurostimulation am meisten. Bei cereneo setzen wir Neurostimulation in Verbindung mit Therapien wie Physiotherapie oder Neuropsychologie und Logopädie ein. Mit TMS und TDCS können wir die Neuroplastizität fördern. Die Neuroplastizität, also die Fähigkeit des Gehirns, sich neu zu organisieren und anzupassen, spielt eine entscheidende Rolle bei der Rehabilitation nach neurologischen Ereignissen wie Schlaganfällen oder Verletzungen des zentralen Nervensystems.  Die gleichzeitige Anwendung von bewährten konventionellen Therapien in Verbindung mit innovativer Neurostimulation eröffnet eine erheblich wirksamere Dimension der Neurorehabilitation.

Warum hast du dich entschieden, für cereneo zu arbeiten?

Das Behandlungskonzept von cereneo ist ziemlich einzigartig. Angefangen von der engen Zusammenarbeit mit der Forschung bis hin zum interdisziplinären Ansatz über alle Ebenen. Hier habe ich viel mehr Zeit für meine Patient:innen, da wir im Verhältnis zu anderen Kliniken viel weniger Patient:innen pro Ärztin betreuen.

Ein grosser Punkt für mich war auch die Möglichkeit Patient:innen mit Neurostimulation und nicht-invasiver Hirnstimulation behandeln zu können, da ich mich in diesen Bereichen weiterentwickeln möchte.

Worauf freust du dich bei der Arbeit bei cereneo am meisten?

Vor allem freue ich mich darauf, dass ich mir für jeden meiner Patienten viel Zeit nehmen kann. Das bereitet mir besondere Freude. Ich kann mein Wissen in der Neurostimulation enorm vertiefen und auch an der Erforschung neuer Ansätze und Methoden arbeiten. Aktuell plane ich sogar, an einer neuen Studie mitzuarbeiten, zusammen mit Dr. Meret Branscheidt, unserer medizinischen Leiterin der Klinik in Hertenstein.

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