Zurück auf die Strasse nach einem neurologischen Ereignis

Neurologische Vorfälle wie eine traumatische Hirnverletzung oder ein Schlaganfall können dazu führen, dass die kognitiven Funktionen der Betroffenen eingeschränkt sind.

Unsere Neuropsycholog:innen arbeiten mit unseren Patient:innen daran, diese Funktionen wiederherzustellen und zu verbessern (siehe auch Blogbeitrag zu Neuropsychologie: Aus der Klinik: Training des Gehirns zur Verbesserung der Kognition  – cereneo). Zu den kognitiven Funktionen zählen unter anderem Aufmerksamkeit, visuelle Wahrnehmung, Reaktionsfähigkeit und Entscheidungsfindung – allesamt essenziell für den Alltag und im Besonderen für das sichere Fahren im Strassenverkehr.

Autofahren bei eingeschränkten kognitiven Funktionen

Bei Personen mit eingeschränkten kognitiven Funktionen ist die Teilnahme als Fahrer:in am Strassenverkehr nicht ratsam oder erst gar nicht erlaubt. Dies stellt eine erhebliche Einschränkung ihrer Mobilität dar und kann von den Patient:innen als sehr belastend empfunden werden.

In der Neuropsychologie helfen wir unseren Patient:innen mit gezieltem kognitivem Training, solche Funktionen zu rehabilitieren, um den Patient:innen eine sichere Teilnahme am Strassenverkehr wieder zu ermöglichen. Neben vielfältigen therapeutischen Ansätzen nutzen wir auch Robotik wie einen Fahrsimulator.

«Nach einem Schlaganfall oder einer Hirnverletzung wieder Auto zu fahren, ist für viele Patient:innen ein wichtiges Ziel. Die Fähigkeit, Auto zu fahren, bedeutet nämlich, einen wichtigen Teil der beruflichen und sozialen Autonomie zurückzugewinnen. Dank des Fahrsimulators können wir einen wichtigen Beitrag zur Rehabilitation der kognitiven Funktionen, die für ein sicheres Fahren erforderlich sind, leisten. Die Wiederholung von Übungen ist ein zentraler Punkt für die Restitution kognitiver Funktionen. Das Training am Fahrsimulator ist sehr realistisch und alltagsnah und hilft vielen Patient:innen, die Motivation während des repetitiven Trainings aufrechtzuerhalten», sagt Lucia Bronner Neuropsychologin bei cereneo.

Wie funktioniert ein Fahrsimulator?

Ein Fahrsimulator sieht aus wie ein Computer-Game, welche die Fahrerfahrung durch eine Kombination aus realistischen Steuerungselementen mit einem Lenkrad, Pedalen, sowie visuellen Displays nachahmt und in der Anwendung verschiedene Verkehrssituationen und Gefahren simuliert. Dies bietet den Patienti:innen eine möglichst realistische Fahrumgebung. Ziel ist es, ein breites Spektrum an Fahrsituationen zu trainieren, in denen beispielsweise die Reaktionsfähigkeit auf einen plötzlich die Strasse kreuzenden Fussgänger oder die Konzentration bei wechselnden Ampelsignalen geprüft wird.

Ziel des Fahrsimulators

Diese Therapie verfolgt das Ziel Patient:innen das Fahren unter realistischen Bedingungen zu ermöglichen, damit sie Erfahrungen sammeln können, ohne sich selbst oder andere zu gefährden.

Im Fokus steht die Verbesserung kognitiver und motorischer Fähigkeiten, die für sicheres Fahren notwendig sind und Patient:innen auf die Prüfung der Fahreignung vorbereitet. Dies umfasst das Erkennen von Verkehrssituationen, das Treffen von Entscheidungen unter Zeitdruck und das Manövrieren des Fahrzeugs unter verschiedenen Bedingungen. Durch regelmässiges Training im Simulator können Patient:innen schrittweise ihre kognitiven Funktionen verbessern, bis sie bereit für eine Prüfung der Fahreignung sind.

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