Motivation ist ein entscheidender Faktor dafür, wie viel Zeit und Mühe jemand für eine bestimmte Tätigkeit aufwenden möchte. Daher ist ein rehabilitatives Training effektiver, wenn der Patient motiviert ist.
Die Motivation wird jedoch durch Abwägen von Kosten und Nutzen bestimmt. In Bezug auf die Rehabilitation ist der offensichtlichste Vorteil die Wiederherstellung der Funktionalität, aber die Verbesserungen können gering und langwierig sein. Belohnungen erhöhen den subjektiven Gesamtnutzen einer Aktivität, sodass die Menschen höhere Anstrengungen tolerieren. Unsere Therapeuten intensivieren somit die lohnende Erfahrung, indem sie dem Patienten explizit sagen, wie gut sie sich verhalten haben. Darüber hinaus nutzen wir, ähnlich wie bei kommerziellen Fitness-Apps, ihre Leistungsdaten als Feedback, um unsere Patienten zu ermutigen.
In funktionellen Bildgebungsstudien des Gehirns hat sich gezeigt, dass ein solches Leistungsfeedback eine robuste Aktivierung von Gehirnbereichen hervorruft, von denen bekannt ist, dass sie an der Belohnungsverarbeitung beteiligt sind. In unserer eigenen Forschung bei cereneo konnten wir zeigen, dass gute Leistung, die zusätzlich zum Leistungsfeedback mit Geld belohnt wird, das Erlernen einer motorischen Aufgabe bei gesunden Menschen verbessert. Die für diese Verbesserung verantwortlichen neuronalen Prozesse könnten auch die motorische Erholung nach einem Schlaganfall unterstützen. Dieses Konzept wird daher derzeit untersucht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir unsere Patienten zwar (noch) nicht für ihre Anstrengung während des Trainings bezahlen, aber es gibt wissenschaftliche Beweise dafür, dass zusätzliche Belohnungen während des rehabilitativen Trainings seine Wirksamkeit verbessern können. Neben monetären Belohnungen sind soziale Belohnungen (Smileys, Lob), Essensprämien (Süßigkeiten, Diätzulage) oder Token-Programme Optionen, die in therapeutischen Situationen eingesetzt werden können.
