Nach einem Schlaganfall, einem Schädel-Hirn-Trauma oder bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder Multipler Sklerose können Beeinträchtigungen der Arm- und Handfunktion auftreten. Jeder Patient oder jede Patientin ist unterschiedlich betroffen, und die Art der Beeinträchtigung variiert. Aus diesem Grund ist es von grosser Bedeutung, Therapien speziell auf die Bedürfnisse der einzelnen Patient:innen zuzuschneiden. In der Physiotherapie und Ergotherapie setzen wir bei cereneo gezielt robotergestützte Geräte ein, um die Therapie zu steuern und anzupassen.
Die Roboter werden an die jeweilige Phase der Rehabilitation angepasst, in der sich der Patient gerade befindet. Ein anschauliche Beispiel für den flexiblen Einsatz von robotergestützten Geräten sind die Geräte der Armeo Serie von Hocoma für das Training von Arm- und Handfunktionen.
Was ist ein Armeo-Gerät und wann wird es eingesetzt?
In unserer Klinik verwenden wir den ArmeoPower, den ArmeoSpring und den ArmeoSenso.
Der ArmeoPower wird in der Frühphase der Rehabilitation eingesetzt. Das Gerät bietet die Möglichkeit, intensive Übungen mit einer hohen Anzahl von Wiederholungen durchzuführen und fördert so die Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten.
Am betroffenen Arm der Patient:in wird ein Exoskelett befestigt, welches von der Schulter bis zur Hand führt. Dieses kann ganz individuell auf die Patient:innen eingestellt werden. Das Gerät erkennt Bewegungseinschränkungen und bietet individuell angepasste Bewegungsunterstützung. Durch Virtual-Reality-Übungen auf einem Bildschirm ist das Training motivierend und die Patient:innen beteiligen sich aktiver an den Therapien. Durch die grosse Auswahl an Übungen können gezielt Bewegungsmuster trainiert werden.
Im weiteren Verlauf der Rehabilitation kommt dann das Robotergerät ArmeoSpring zum Einsatz.
Der Übergang zum ArmeoSpring erfolgt in der Rehabilitation, wenn die Patient:innen bereits gewisse motorische Fähigkeiten wiedererlangt haben und in der Lage sind, selbstinitiierte Bewegungen auszuführen. Das ArmeoSpring ermöglicht eine eigenständige Bewegungstherapie, bei der die Patient:innen aktive Bewegungen ausführen, um die neu erlernten motorischen Fähigkeiten zu verbessern. Die Gewichtsentlastung des Armes unterstützt dabei und motiviert zu mehr Wiederholungen von Streck- und Greifbewegungen entsprechend den Therapiezielen.
In der Spätphase der Rehabilitation, wenn der Patient nur mittlere bis milde Beeinträchtigungen in den oberen Extremitäten hat, wechselt man zum ArmeoSenso.
Anders als beim ArmeoPower und ArmeoSpring gibt es bei dieser Variante kein Exoskelett. Stattdessen wird der Patient oder die Patientin mit einem Handmodul und drei Bewegungssensoren ausgestattet. Mit dem Handmodul kann der Patient oder die Patientin verschiedene Übungen auf einem Bildschirm durchführen und trainiert so die Greiffunktion.
Die Geräte speichern die Therapieergebnisse jedes Patienten und jeder Patientin, um Fortschritte besser zu erkennen und die Motivation der Patient:innen zu stärken.
Die Geräte ermöglichen eine individuelle, hochintensive Therapie, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Patient:innen zugeschnitten sind. Sie tragen dazu bei, die Genesung und Wiederherstellung der Arm- und Handfunktionen zu beschleunigen und den Langzeitverlauf zu verbessern.
Ein interprofessionelles Therapiekonzept unterstützt durch die richtigen Roboter bildet die Basis für eine erfolgreiche Rehabilitation. Weitere Innovationen, neue Geräte und Sensoren sind wichtig für den Fortschritt der Rehabilitation und Grundlage für den Erfolg der Patienten.