Interview mit unserem neuen Therapieexperten: Brückenschlag zwischen Wissenschaft & Praxis

Die Brücke zwischen Forschung und Praxis schlagen

F: Was hat dich dazu inspiriert, die Rolle des Therapieexperten bei cereneo zu übernehmen?

A: Ich habe mich schon immer für die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und klinischer Praxis begeistert. Mein akademischer Werdegang – vom Studium der Sportwissenschaften in Spanien bis zu meiner Promotion in Rehabilitationswissenschaften an der McGill University in Kanada – hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, Forschung in greifbare Vorteile für Patient:innen umzusetzen. Bei cereneo bot sich die perfekte Gelegenheit, meine Leidenschaft für die Spitzenforschung mit dem direkten Nutzen für Patient:innen in einem der weltweit führenden neurologischen Rehabilitationszentren zu verbinden.

F: Die Position des Therapieexperten ist eine neu geschaffene Position bei cereneo, was beinhaltet diese Funktion?

A: Meine Hauptaufgabe besteht darin, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und fortschrittlichen Technologien in unsere klinische Praxis einzubringen. Dazu gehört es, die Signale aus dem Rauschen herauszufiltern, die aktuelle Forschung und Innovationen im neurologischen Bereich sorgfältig zu analysieren und die relevantesten und wirksamsten Erkenntnisse zu ermitteln, von denen unsere Patient:innen wirklich profitieren können. Sobald diese ausgewählt sind, arbeite ich mit unserem klinischen Team zusammen, um sie zu implementieren und sicherzustellen, dass das Team mit dem Wissen und den Fähigkeiten ausgestattet ist, die es braucht, um diese Fortschritte in die tägliche Rehabilitation zu integrieren. Derzeit liegt mein Schwerpunkt auf der Bewegungstherapie, aber mit der Zeit könnte andere Disziplinen dazu kommen.

F: Wie setzen Sie Forschung in praktische Anwendungen für Patienten um?

A: Das ist ein mehrstufiger Prozess. Zunächst prüfe ich die aktuelle Literatur und neue Studien gründlich und bewerte ihre Anwendbarkeit in unserem klinischen Umfeld. Wenn etwas vielversprechend ist, besprechen wir diese Ergebnisse in unserem multidisziplinären klinischen Team und wenden uns bei Bedarf auch an die Autoren der Studie, damit sie ihre Erkenntnisse mit uns teilen. Darüber hinaus führe ich praktische Schulungen für unsere klinischen Expert:innen durch, um sicherzustellen, dass die Forschungsergebnisse nahtlos in die Patientenversorgung einfliessen. Bei cereneo erhalten die Patient:innen ein individuelles Therapieprogramm, das auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Eines meiner Ziele ist es, diese individuellen Programme durch die Kombination von Herz-Kreislauf-Übungen mit aufgabenorientiertem motorischem Training zu ergänzen, um die Genesungsergebnisse zu maximieren.

Um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse mit den modernsten Technologien zu kombinieren, arbeite ich eng mit unserem Rehabilitationsingenieur zusammen, um zu erforschen, welche und wie die neuesten Technologien diese Erkenntnisse in unseren Therapien unterstützen können.

F: Welche Herausforderungen sehen Sie in dieser Funktion?

A: Ehrlich gesagt, sehe ich mehr Chancen als Herausforderungen. cereneo ist bereits mit modernster Technologie ausgestattet und verfügt über enge Verbindungen zu internationalen Forscher:innen, was ein ideales Umfeld für Innovationen darstellt. Eine Herausforderung ist die schiere Menge an Forschungsergebnissen, die es auszuwerten gilt – aber das ist eine Herausforderung, die ich gerne annehme. Es geht darum, herauszufinden, was für unsere Patient:innen den grössten Unterschied ausmacht.

F: Können Sie ein Highlight aus Ihrer früheren Erfahrung nennen, das Ihren heutigen Ansatz prägt?

A: Während meiner Promotion unter der Leitung von Dr. Marc Roig habe ich mich darauf konzentriert, die Mechanismen der Neuroplastizität zu verstehen, die der motorischen Funktion und dem motorischen Lernen bei Schlaganfallpatient.innen zugrunde liegen, und zu untersuchen, ob Interventionen wie kardiovaskuläres Training die Plastizität des Gehirns und die Genesung in dieser klinischen Population verbessern können. Wir fanden unter anderem heraus, dass die Lage der Läsion eine entscheidende Rolle bei der Reorganisation des Gehirns nach einem Schlaganfall spielt, was die Notwendigkeit individueller, gezielter Behandlungen unterstreicht. Dies hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, die richtigen Stimuli zu setzen, um die Genesung des Gehirns zu unterstützen, und hat mir gezeigt, wie wichtig individuelle, evidenzbasierte Massnahmen sind. Wir fanden auch heraus, dass kardiovaskuläres Training die kardiorespiratorische Fitness und die funktionelle Kapazität bei Schlaganfallpatient:innen in der subakuten Phase deutlich verbessert. Die Auswirkungen auf die Neuroplastizität waren jedoch minimal, was darauf hindeutet, dass das Training mit anderen Massnahmen kombiniert werden muss, um substanziellere neuroplastische Veränderungen zu bewirken.

F: Was reizt Sie am meisten an der Arbeit bei cereneo?

A: Es ist die perfekte Mischung aus Ressourcen, multidisziplinärer Zusammenarbeit und einem gemeinsamen Engagement, die Grenzen der Rehabilitation zu erweitern. Ich finde es toll, dass wir uns auf die Wiederherstellung und nicht auf die Kompensation konzentrieren – wir helfen unseren Patient:innen, ihre Funktionen wiederzuerlangen, statt sich nur an ihre Einschränkungen anzupassen. Der wöchentliche interdisziplinäre Patientenaustausch stellt sicher, dass wir uns immer auf den besten Ansatz für jeden Einzelnen einstellen. Bei so viel Enthusiasmus für Innovationen fühle ich mich befähigt, die Wissenschaft zum Leben zu erwecken und einen echten Unterschied zu machen.

F: Wo sehen Sie die Zukunft der neurologischen Rehabilitation?

A: Ich stelle mir eine Zukunft vor, in der die Rehabilitation individueller als je zuvor ist und fortschrittliche Technologien und evidenzbasierte Ansätze integriert werden. Indem wir an der Spitze von Forschung und Technologie bleiben, können wir die Art und Weise, wie neurologische Genesung erreicht wird, weiterhin mitgestalten.

F: Was treibt Sie bei Ihrer Arbeit an?

A: Mir geht es vor allem darum, Wissenschaft zugänglich und wirkungsvoll zu machen. Ich habe die Forschung schon immer geliebt, aber was mich wirklich motiviert, ist zu sehen, dass die Forschung Leben verbessert. Bei cereneo habe ich das Privileg, beides zu tun – in die neuesten Studien einzutauchen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass unsere Patient:innen von ihnen profitieren. Es ist unglaublich erfüllend, diese Kluft zu überbrücken und Teil eines Teams zu sein, das sich dafür einsetzt, die besten Ergebnisse für unsere Patient:innen zu erzielen.

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