Ernährung als wichtiger Baustein zur Unterstützung der Rehabilitation

Der cereneo Standort in Hertenstein ist angebunden an die Infrastruktur des Campus Hotels. Um den besonderen Anforderungen unserer Patient:innen in Bezug auf Ernährung gerecht zu werden, beschäftigt das Campus Hotel Hertenstein seit Anfang Juli 2022 eine Diätköchin, die sich voll und ganz um das leibliche Wohl unserer Patient:innen kümmert.

Was genau macht eine Diätköchin und unterscheidet sie damit von einem klassischen Koch?
Diätköchinnen bereiten ausgewogene und abwechslungsreiche Mahlzeiten zu und halten sich dabei an die von Ärztinnen und Ernährungsberatern verordneten Diätpläne. Dank ihres Fachwissens über Lebensmittel und eine gesunde, ausgewogene Ernährung sind sie in der Lage, Technik, Technologie und Kochkunst miteinander zu verbinden. Sie planen und stellen Speise- und Diätpläne für unterschiedliche Ernährungstherapien zusammen, zum Beispiel Diabetes, Parkinson oder Nahrungsmittelallergien. Sie passen Rezepte nach ärztlichen Verordnungen und Nährwerttabellen an, um Mahlzeiten und diätetische Lebensmittel so zu zubereiten, dass die Patient:innen eine ausgewogene und gesundheitsförderliche Ernährung erhalten.

Jessika Gonzales ist die neue Diätköchin für cereneo, die ich zu einem Interview getroffen habe.
Jessika, was genau sind deine Aufgaben bei cereneo?
Derzeit bereite ich die Speisen für die Patient:innen vor und beschäftige mich damit, die Menüs um Auswahlmöglichkeiten für zusätzliche Ernährungsbausteine für die Patient:innen zu ergänzen.
In Zukunft werde ich die Menüs für die Patient:innen zusammen mit der cereneo Ernährungsexpertin Henriette Saevil zusammenstellen. Die Idee ist, dass es mehrere Menüs zur Auswahl gibt, die individuell für jeden Patienten um wichtige Nährstoffe ergänzt werden können. Das ist sehr wichtig, denn ja nach Krankheitsbild können die Anforderungen sehr unterschiedlich sein.
Der Austausch mit den Patient:innen liegt mir sehr am Herzen, damit ich weiss, was ihnen wichtig ist und wie die Qualität des Essens beurteilt wird. Mein Ziel ist es, jede Woche bei allen Patient:innen einmal vorbei zu gehen.

Wie kann ich mir deinen Tagesablauf vorstellen?
Mein Arbeitstag startet um 10 Uhr mit einer kurzen Abstimmung mit dem Küchenteam des Hotels. Hier gebe ich Feedback zu Patientenrückmeldungen vom Vortag, damit wir diese für die Zukunft berücksichtigen können.
Ab 11 bis ca. 13.30 Uhr bin ich mit der Vorbereitung des Mittagessens beschäftigt. Das heisst, dass ich die vorbereiteten Speisen ins cereneo bringe und dort alles in der Küche im 4. Stock für die Patient:innen vorbereite. Meistens habe ich 4-5 verschiedene Menüs, wobei das Fleisch immer vor Ort ganz frisch zubereitet wird. Ich richte das Essen auf den Tellern an und wenn alles fertig ist, übernimmt das Pflegeteam die Verteilung an die Patient:innen. Wenn ich dann noch Zeit habe, gehe ich gerne von Tisch zu Tisch, um zu fragen ob alles gut ist.
Danach räume ich die Küche auf und gehe zurück in die Hotelküche. Am Nachmittag bereite ich die Speisen für Mittag- und Abendessen für den nächsten Tag vor. Um 17 Uhr geht es dann wieder rüber in die Klinik, um alles für den Abend vorzubereiten. So gegen 19 Uhr sind dann alle versorgt, zufrieden und satt.
Im Anschluss dokumentiere ich das Essen: wie viele Portionen wurden im Restaurant eingenommen und wie viele Essen wurden in den Zimmern serviert. Die Mahlzeiten, die aufs Zimmer gehen, werden alle einzeln per Fotodokumentation festgehalten.
Gegen 19.30 Uhr bin ich dann fertig für den Tag und gehe nach Hause.

Du kochst für unsere Patient:innen. Was ist die Herausforderung dabei?
Die Vielfalt durch die unterschiedlichen Anforderungen bedingt durch die Erkrankungen aber auch kultureller Natur. Das macht die Arbeit so spannend und abwechslungsreich.
Mit Henriette – der cereneo Ernährungsexpertin – tausche ich mich sehr intensiv aus, um die Wünsche und Anforderungen der Patient:innen noch besser zu kennen. Wir sitzen jede Woche zusammen und sprechen gemeinsam jeden einzelnen Patienten durch und überlegen gemeinsam, wie wir die Ernährung optimieren können durch z.B. mehr Gemüse oder Proteine.

Warum hast du dich für die Ausbildung Diätköchin entschieden?
Weil mich Anatomie und Pathophysiologie sehr interessiert. Die Lehre zur Köchin habe ich im Parkhotel in Weggis absolviert. Danach habe ich als Köchin 4 Jahre in der Bethanienklinik in Zürich gearbeitet. In dieser Zeit habe ich berufsbegleitend die Ausbildung zur Diätköchin absolviert.
Im nächsten Jahr werde ich eine weitere Ausbildung berufsbegleitend starten, um mich zur Ernährungsberaterin weiterzubilden.

 

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